A Tale Of Golden Keys

Willkommen zurück, A Tale Of Golden Keys: nach drei präpandemischen Kantinen-Gigs und zwei verschobenen Terminen im Frannz Club, sind ATOGK zurück am Wriezener Bahnhof. Nicht nur hier war zu beobachten, welche Entwicklung die Nürnberger Band gemacht hat, dass sie zu einer festen Größe der hiesigen Indie-Landschaft wurden. Angefangen mit ihrem Debütalbum Everything Went Down As Planned (2015) über die zweite LP Shrimp (2018) bis hin zum Soundtrack Tyry (Music for the Film) aus 2019.

Dabei haben alle veröffentlichten Songs eines gemeinsam: Kaum eine Band strahlt mit einer ganz eigenen Stimmung eine solche Wärme aus. Die wunderschöne Stimme von Sänger Hannes Neunhoeffer harmoniert stets auf berührende Art und Weise mit Florian Dzialjos Klavier-, Gitarre-, Bass- und Orgelspiel sowie dem Drumming von Jonas Hauselt. Die Songs des Trios laden zu melancholischer Wehmut ein und haben durch die selbstironische Haltung der Band trotzdem immer einen Hang zum Optimismus. Der spezielle Humor der Band zeigt sich nicht nur in der Interaktion mit dem Publikum sondern auch in der Bildsprache. So werden die drei Bandmitglieder auf dem Cover des Debütalbums von Dinosauriern verspeist und auf dem zweiten Album Shrimp ist selbstverständlich eine Taube abgebildet. Dass das Promofoto im Backstage der Kantine entstand, passt dann natürlich auch voll ins Bild.

In seiner Neuköllner Wohnung arbeitet Oliver Burghardt alias Pink Lint an seinen musikalischen Laborversuchen – Orchesteraufnahmen werden zersprengt oder Vogelgesang wird verbogen – natürlich nach vorheriger Anfütterung jener Spezies. Gemeinsam mit dem Produzenten David Hoffmann hat er daraus nun sein drittes Album Ü zusammengefügt – ein umfassendes Werk irgendwo zwischen Anti-Folk, Indie und Avantgarde-Pop.