CULK

Die österreichische Gruppe CULK verhandelt auf ihrem zweiten Album Zerstreuen über euch mit den poetischen Vocals von Sängerin und Multiinstrumentalistin Sophie Löw relevante Themen: Das sture Unsichtbarmachen der Geschlechtervielfalt in der sprachlichen und gesellschaftlichen Realität; die vielen Strategien, die sich Frauen für den nächtlichen Nachhauseweg über die Jahre zurechtgelegt haben, um möglichst unversehrt anzukommen; die dienende und untergeordnete Rolle, in die sie im Bett, im Alltag, in der Familie, Arbeit und Öffentlichkeit gedrängt werden; die nachhaltigen Schäden, die diese Erfahrungen verursachen und die unzähligen wertlosen Rechtfertigungen und Erklärungen, die auf Kritik an den Geschlechterverhältnissen immer wieder folgen. Mit Zerstreuen über uns haben CULK einen eigenen Weg gefunden, ihre politischen Bekenntnisse und Kritik an tieferverwurzelten patriarchalen Strukturen in ein einnehmendes Zusammenspiel aus Text, Musik und Ästhetik zu überführen. Ein Album, das gleichzeitig rührt und aufwühlt, für die einen Fragen erst aufwerfen und für andere beantworten wird.

Falls es demnächst keine Äpfel mehr geben sollte, da diese nuneinmal Frost benötigen, dann gibt es hoffentlich bald die erste Veröffentlichung des Berliner Duos Balm. Im Spätsommer diesen Jahres wird jedenfalls eine Kassette auf dem Hamburger Label rds rec. hh erscheinen. Die Doppelböden der Balm-Songs sind teilweise etwas verwinkelt, durch diverse Zugänge von Innen und Außen aber gut erreichbar.