CTM Festival 2025

Mit Wurzeln im Underground-Metal der 90er Jahre experimentiert Runhild Gammelsæter mit nahezu wissenschaftlicher Präzision und verschiebt die Grenzen des stimmlichen Ausdrucks. Ihr norwegischer Kollege Lasse Marhaug ist seit über drei Jahrzehnten eine bahnbrechende Kraft an den äußersten Rändern von Klang und Kunst und eine wahre Legende der Noise-Musik. Die klangliche Kollision ihrer gemeinsamen Performance erzeugt eine Dichte, in der die Schwerkraft zu kollabieren scheint.

Künstlerin und Noise-Musikern Caterina De Nicola formt ihre Praxis aus dem Abfall postkonsumistischer Kultur und setzt einen post-postmodernen Skeptizismus sowohl als Skalpell als auch als Knüppel ein. Ihr Werk oszilliert zwischen Vernichtung und Erneuerung, erforscht die Prekarität des modernen Lebens und deutet gleichzeitig die Dekadenz seiner ewigen Wiederholungen an. Ihre Performance sucht eine spannungsgeladene Umwandlung zwischen Feedback-Drones und Harsh Noise.

Bendik Giske handhabt sein Saxophon wie ein weiteres Körperteil und verwandelt den Akt des Spielens in Ganzkörper- und Seelen-Performances, die gleichermaßen ein Akt der Intimität sind. Verwurzelt in den Traditionen seiner norwegischen Erziehung, geprägt vom Puls des Berliner Techno und den eindringlichen Nächten der Gamelan-Musik auf Bali, ist Giskes Arbeit so ungefiltert wie der Atem, den er in sein Instrument gießt - jedes scharfe Keuchen, jeder Tastenschlag und jedes harmonische Quietschen wird verstärkt und legt die Körperlichkeit seines Prozesses offen, während er liebevoll die geschliffenen Erwartungen des traditionellen Jazz untergräbt. Seine meisterhafte Zirkularatmung verwandelt sein Saxophon in ein Perpetuum mobile, das pulsierenden Hypnotismus ausströmt.