
Samstag 12.07.2025 beginn 18:00
Kantine am Berghain
Zone of Alienation X Disturbed Ground
- Jetztalen hast
- JetztKhrystyna Kirik
- JetztMark Bain
- Jetztmyk rudik
- Jetztnoorj
- Jetztsevilâ nariman-qızı
- Jetztundo despot
- JetztZeynep Schilling
Das Ukrainische Institut Deutschland lädt in Zusammenarbeit mit UNIGHT und ∄ in Partnerschaft mit dem CTM Festival zu Zone of Alienation X Disturbed Ground ein. Bei dieser Veranstaltung in der Kantine am Berghain in Berlin werden audiovisuelle Performances präsentiert.
Die Veranstaltung verbindet elektronische Klänge und experimentelle Performances und beleuchtet die ökologischen Auswirkungen des russischen Krieges in der Ukraine durch sensorische und konzeptuelle Ansätze.
Künstler:innen aus verschiedenen Disziplinen und Regionen werden während der Veranstaltung auftreten, darunter undo despot, Zeynep Schilling, Khrystyna Kirik, Mark Bain, alen hast und myk rudik vom u2203 studio, noorj und sevilâ nariman-qızı. Ihre Arbeiten umfassen Klang, Performance, digitale Medien, architektonische Interventionen und vieles mehr.
Der Abend präsentiert drei neu entwickelte Performances, darunter zwei Work-in-Progress-Präsentationen, die aus dem vom Goethe-Institut unterstützten Projekt Disturbed Ground von ∄ und dem CTM Festival hervorgegangen sind. Die Arbeiten wurden im Juni 2025 im experimentellen Produktionsraum u2203 studio von ∄ in Kyjiw entwickelt und werden bis zur Uraufführung beim CTM Festival im Januar 2026 weiterentwickelt. In engem Austausch mit ukrainischen Wissenschaftler:innen und Ökolog:innen entstanden, setzen sich die Performances mit den ökologischen Folgen des Krieges auseinander – jeweils mit eigenen sinnlichen und konzeptuellen Ansätzen.
Zone of Alienation besteht darauf, sowohl weitreichende ökologische Umbrüche als auch die kleineren, detaillierteren Momente des Verlusts zu dokumentieren, die so oft in offiziellen Aufzeichnungen unerwähnt bleiben. Die Beschreibung des Krieges wird über Statistiken und Karten hinaus erweitert – hinein in das Klangliche, das Emotionale und das Erzählerische. Die Performances laden dazu ein, unsere Beziehung zu Boden, Flüssen und der Natur sowie ihrer andauernden Verwüstung zu erforschen – und gemeinsam dafür zu sorgen, dass diese ökologische Zerstörung nicht im Schweigen versinkt.
Über die Künstler:innen und ihre Werke:
Die Arbeit von Khrystyna Kirik und Mark Bain mit Visuals von alen hast und myk rudik vom u2203 studio untersucht die Auswirkungen militärischer Explosionen auf den Boden. Die Performance verwandelt die brutale Kraft von Detonationen – die sich über Regionen von Sumy und Charkiw im Nordosten bis nach Cherson im Süden erstrecken – in ein verkörpertes, sinnlich erfahrbares Erlebnis. Durch die Verstärkung von für das menschliche Ohr normalerweise unhörbaren Niederfrequenzschwingungen und den Einsatz von archisonischen Techniken aktiviert die Arbeit sowohl den Raum als auch die Körper darin und vermittelt physisch die Erfahrung der Zerstörung.
undo despot und Zeynep Schilling richten ihren Fokus auf kontaminierte Gewässer. Ihre Arbeit stützt sich auf wissenschaftliche Daten, die die Verschmutzung von Flüssen und Stauseen nachverfolgen – von den Folgen des Dammbruchs in Kachowka bis hin zu giftigen Rückständen, die von militärischen Geräten in Gewässern wie dem Oskil und Seym zurückgelassen wurden. Durch die Verschmelzung von ökologischer Forschung und mythologischer Symbolik interpretiert ihre Performance den Fluss neu als Gefäß der Erinnerung und Ort kontinuierlicher Transformation. Beide Performances entstehen im Rahmen des laufenden ∄ X CTM- Projekts Disturbed Ground in Zusammenarbeit mit u2203 studio und spiegeln eine intensive Auseinandersetzung mit den ökologischen Realitäten des Krieges wider.
Das Programm umfasst auch eine unabhängige Arbeit, die von noorj und sevilâ nariman-qızı, Künstlerinnen aus der Krim, Ukraine, gemeinsam geschaffen wurde. Ihre Performance ist eine poetische Antwort auf die ökologische Zerstörung und thematisiert das Massensterben von Delfinen im Schwarzen Meer.
Darüber hinaus umfasst der Abend ein viertes Werk – State of Latitude – eine immersive Installation von Khrystyna Kirik und myk rudik mit alen hast vom u2203 studio. Es entstand während der Residency „Echoes of the Earth“ von ∄ im Jahr 2024 und besteht aus vier audiovisuellen Kapiteln, die die fragile Schönheit und Zerstörung der Landschaften im Süden und Osten der Ukraine nachzeichnen.
Begleitet wird das Programm von einer neu geschaffenen visuellen Arbeit von u2203 studio, die den Boden selbst als lebende Zelle darstellt – einen fragilen Körper, der durch den Krieg zerrissen ist.
Der Eintritt ist frei und mit Registrierung möglich.
Partner:
Die Veranstaltung wird vom Ukrainischen Institut in Deutschland in Zusammenarbeit mit UNIGHT und ∄ organisiert und von GVL finanziell unterstützt.
Die Arbeiten von Mark Bain X Krystyna Kirik und undo despot X Zeynep Schilling, beide in Zusammenarbeit mit dem u2203- Studio von ∄ entwickelt, wurden im Rahmen von „Disturbed Ground“ realisiert und sind eine Koproduktion von ∄ und dem CTM Festival, finanziert durch den Koproduktionsfonds des Goethe-Instituts und unterstützt durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaft der Stadt Berlin. Mark Bain X Krystyna Kirik X u2203 studio wird darüber hinaus im Rahmen des CTM Radio Lab mit Deutschlandfunk Kultur, ORF und tekhnē unterstützt. tekhnē wird von der Europäischen Union kofinanziert.
Veranstaltet von u2203 Studio und CTM Festival